Gewaltfreie Kommunikation (GfK) 

Nonviolent Communication (NVC)

Einfühlsame Kommunikation
Gewaltfrei heißt nicht nur Verzicht auf Gewalt und Widerstand, heißt auch nicht etwa, die andere Wange hinhalten.
Gewaltfrei ist eine viel schwierigere Aufgabe, nämlich Verständnis und Einfühlung in die Ängste, die Unwissenheit, Hilflosigkeit und Unsicherheit der Menschen und Faktoren, die gewaltvolles Handeln hervorrufen.
(Gandhi)
Wie wohl sich Menschen im Gespräch miteinander fühlen, hängt von vielen Faktoren ab. Sprache hat dabei eine wichtige Bedeutung;  sie trägt erheblich mit dazu bei, inwieweit wir das Gefühl haben, mit dem anderen in Kontakt zu sein.
Solange die Gesprächspartner ähnliche oder gleiche Ansichten haben, fühlen sie sich miteinander verbunden; die Herausforderung beginnt, wenn sich die Meinungen oder Wünsche unterscheiden.
Auseinandersetzungen eskalieren gewöhnlich, weil unsere Alltagssprache in Konfliktsituationen geprägt ist von Denkmustern, die eher dazu beitragen, Menschen voneinander zu trennen statt sie zu verbinden. Die meisten von uns denken in einer Streitsituation in Begriffen wie “Recht“ - „Unrecht“,  "Angriff" - "Verteidigung", "Schuld" - "Rechtfertigung". Unsere Alltagssprache spiegelt diese Muster wider;  bereits das Wort „Konfliktgegner“ ist ein anschauliches Beispiel dafür: der Mensch, mit dem ich eine Meinungsverschiedenheit habe, wird zum „Gegner“. In diesem Moment bin ich nicht mehr mit der anderen Person verbunden, und meine Gedanken sind geprägt von Vorstellungen, die für eine sinnvolle Verständigung wenig förderlich sind, wie zum Beispiel: „..das ist unfair..“; „…sie greift mich dauernd an…“,  „…ich muss mich schützen…“, “...der andere muss sich ändern...“ oder im schlimmsten Fall „...er muss bekämpft werden“. In der Regel verstricken wir uns immer stärker in diesen Ideen und Bildern, und die Möglichkeit, dem anderen offen zuzuhören und gemeinsam eine Lösung zu suchen, rückt in immer weitere Ferne.
Um das zu vermeiden, arbeite ich bei meinen Beratungen und in Mediationen auf der Grundlage der „Gewaltfreien Kommunikation“ (GfK bzw. NVC) nach Marshall Rosenberg, die auch unter dem Begriff  „Einfühlsame Kommunikation“ bekannt ist. (Für interessierte Laien und Spezialisten: Sie orientiert sich am Gedankengut der humanistischen Psychologie, insbesondere der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers.)
Im Gegensatz zu unserer gewohnheitsmäßigen „Streitsprache“ geht es bei der GfK in erster Linie darum, eine Verbindung zwischen den Gesprächspartnern zu schaffen. Diese Art der Kommunikation ist geprägt durch das Bemühen, die Bedürfnisse aller am Gespräch Beteiligten wahrzunehmen und ihnen den nötigen Raum zu geben. Ihre besondere Stärke liegt darin, dass Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche des/der Sprechenden in einer Form ausgedrückt werden, die den/die Zuhörende/n nicht beurteilt oder beschuldig. Dadurch wird es möglich zuzuhören, ohne sich angegriffen zu fühlen.
Es geht dabei nicht um eine „Technik“, die Menschen dazu bringen soll, etwas Bestimmtes zu tun oder zu sagen, sondern die GfK versteht sich als eine Grundhaltung dem Leben und allen Lebewesen gegenüber, bei der gegenseitiger Respekt und eine wertschätzende Beziehung im Vordergrund stehen.
Zu diesem Thema biete ich Einführungskurs, Vertiefungskurs und Bildungsurlaube im iag Bochum an.
   * * * GfK-Übungsgruppen * * * montags und mittwochs * * * Treffpunkt: Monte Verita, Essener Str. 37 * * * Bitte erkundigt Euch per Mail oder Phone bei mir * * *
In meiner Rolle als Mediatorin begleite ich den Prozess der Verständigung, indem ich mit Hilfe der GfK die Verbindung zwischen den Konfliktpartnern herstelle und aufrechterhalte. Diese Arbeit ist vielleicht vergleichbar mit der einer „Übersetzerin“, wobei unsere Alltagssprache in eine Form „übersetzt“ wird, die vom jeweils anderen gut gehört werden kann, ohne sich angegriffen und bedroht zu fühlen.